Waltraud Cornelißen
Eine Befragung von zehn Frauen und zehn Männern zu Serienfolgen zeigte, dass Themen, Kontexte und Fernsehfiguren selektiv wahrgenommen und unterschiedlichste Identifikationsprozesse anregt werden. Die Spielhandlung wird gemäß vorgängiger Alltagserfahrung gedeutet, so dass ein und derselbe Film zu unterschiedlichen Fernseherlebnissen elaboriert wird. Dies macht es nicht einfach, die Wirkung von Medieninhalten klar einzuschätzen. Vielmehr ist von einem breiten Wirkungspotential auszugehen, das sich auf die eine oder andere Weise in der höchst subjektiven Auseinandersetzung von weiblichen wie männlichen Rezipienten mit dem Dargebotenen manifestiert.
Printausgabe tv diskurs: 3. Jg., 3/1999 (Ausgabe 9), S. 35-36