„Die janze Richtung paßt uns nicht“ (1)

Biographische Bruchstücke zu einer Geschichte der Medienzensur in Deutschland. Teil 1

Burkhard Freitag, Ernst Zeitter

Schon im 17. Jahrhundert gab es Zensur in den Medien, z.B. waren frivole, sittenverderbende Komödien oder Flugblätter und Bücher, die religiöse oder gesellschaftliche Irrlehren verbreiteten, verboten. Auch im 18. Jahrhundert hinterlässt die Medienzensur ihre Spuren, genannt seien die Jahrzehnte der Demagogenverfolgung, in denen Universitäten unter Zwangsverwaltung gestellt, Burschenschaften verboten wurden und man die Presse scharf kontrollierte. Berühmte Opfer der Zensur sind Heinrich von Kleist, Grillparzer und Heinrich Heine. Man unterscheidet verschiedene Formen der Medienzensur: Die Vorzensur, bei der bereits im Produktionsprozess die Verbreitung von Medienbotschaften verhindert wird; die Selbstzensur, bei der sich die Medienschaffenden vorausschauend anpassen; und die Nachzensur, bei der die Medienbotschaften erst verboten werden, wenn sie die Öffentlichkeit bereits erreicht haben.

Printausgabe tv diskurs: 5. Jg., 3/2001 (Ausgabe 17), S. 20-27

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