Matthias Struch
Die Angst vor dem Bild ist fast so alt wie das Bild selbst. Gleiches gilt für den Film. Restriktive Maßnahmen wie Zensur und
Altersbeschränkungen begleiten ihn seit seiner Geburtsstunde und belegen sein tatsächliches oder bloß vermutetes Gefährdungspotenzial. Die zugrunde liegenden gesellschaftlichen Normen und moralischen Vorstellungen sind dabei einem Wandel unterworfen, was sich wiederum im Gezeigten bzw. Nichtgezeigten niederschlägt. Auf der anderen Seite sind visuelle Provokation und Grenzüberschreitung wesentliche Bestandteile von Teilen der filmischen Produktion, stellen für bestimmte Genres geradezu eine Existenzberechtigung dar. Diesen und anderen Aspekten des Spannungsfeldes von Film und Gesellschaft widmete sich die Veranstaltung „Gefährliches Kino? Filme im Konflikt mit Gesetz, Geld und Gesellschaft“.
Printausgabe tv diskurs: 14. Jg., 3/2010 (Ausgabe 53), S. 108-109