Thomas Hestermann
Wie das Fernsehen über kriminelle Gewalt berichtet, hat wenig mit der Kriminalstatistik zu tun, umso mehr damit, was hohe Quoten verspricht. Fernsehschaffende setzen vor allem auf Emotionen – dafür stellen sie ein idealisiertes Verbrechensopfer in den Mittelpunkt, während Tatverdächtige als Randfiguren für das Schattenreich des Bösen stehen. Die höchsten Gewaltanteile weisen öffentlich-rechtliche Boulevardmagazine auf.
Printausgabe tv diskurs: 15. Jg., 1/2011 (Ausgabe 55), S. 44-49