Im Rahmen eines Besuchs bei der staatlichen finnischen Filmbewertungsstelle konnte der Autor das finnische Jugendmedienschutzsystem kennenlernen und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede zur deutschen Praxis hautnah miterleben. Der Beitrag skizziert das finnische Jugendschutzsystem, das sich durch ausgesprochen pragmatische Lösungen und eine hohe Transparenz auszeichnet. In Finnland existiert nur eine zentrale Einrichtung für die Medienbewertung.
Der Bewertungsstelle obliegt ebenfalls die Kontrolle über die Einhaltung ihrer Freigaben. Alle ungeprüften Medien – auch die
mit pornografischen Darstellungen – unterliegen einer Meldepflicht. Im Fernsehen hält sich der finnische Staat zurück, bei den PC- und Videospielen setzt er auf die freiwillige Selbstkontrolle durch das PEGI-System. Einen rechtlichen Jugendmedienschutz für das Internet kennt das finnische System nicht.
Printausgabe tv diskurs: 13. Jg., 3/2009 (Ausgabe 49), S. 4-7