Fast 80 % aller Deutschen sind im Internet, ihre Zahl steigt weiter. Aber auch die Nutzungsgewohnheiten ändern sich. Zusätzlich zum Mailen und Surfen werden immer mehr Videos und Fernsehinhalte online konsumiert. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Anbieter zu, die ihre Inhalte über das Internet verbreiten. Die Folge: Die begrenzten Kapazitäten werden langsam knapp. Für Netzbetreiber scheint es deshalb attraktiv, ausgewählte Onlinedienste bevorzugt durchzuleiten, um auf diese Weise extra Geld zu kassieren. Finanzschwächere Anbieter hätten dabei das Nachsehen. Eine gesetzlich garantierte, sogenannte Netzneutralität könnte hier für Gerechtigkeit sorgen. Doch Kritiker bezweifeln, dass die im Oktober 2015 von der EU beschlossenen Regeln Gleichberechtigung im Netz sichern können.
Printausgabe tv diskurs: 20. Jg., 1/2016 (Ausgabe 75), S. 26-27