Vorgestellt wird die (keineswegs neue) These, dass Kommunikation symbolvermitteltes Handeln von konkreten Menschen für konkrete Menschen ist - in bestimmten Situationen und bestimmten Soziallagen und: mit bestimmten Absichten. Kommunikation kann deshalb nur verstanden werden, wenn sie als 'Handlungszug' in einem bestimmten Kontext aufgefasst wird. Ein solches symbolisches Handeln setzt Gesellschaft voraus, da die Umgangsweisen auf Zeichen nicht in den Zeichen selbst verankert, sondern gesellschaftlich verbürgt sind. Da sowohl Sprechen wie Verstehen in den gemeinsamen Prozess der Handlungsorientierung eingebunden sind, ist das praktische Verstehen nicht das Problem. Das Problem ist stattdessen, weshalb Worte wann und weshalb Macht entfalten können.
Printausgabe tv diskurs: 12. Jg., 1/2008 (Ausgabe 43), S. 46-51