Wer setzt Normen für die TV-Unterhaltung?

Medienethik im gesellschaftlichen Wandel

Wolfgang Wunden

Die Maßstäbe, nach denen sich Handeln (also auch Medien-Handeln) als sittliches Handeln beurteilen lässt, sind selbst grundsätzlich dem Wandel unterworfen und müssen von jeder Generation in einem prüfenden Verfahren und in gesellschaftlichem Diskurs entweder in ihrer Geltung bestätigt oder aber dem Vergessen anheim gegeben werden. Dies ist ein kultureller Prozess, der teils bewusst, teils unbewusst abläuft und auf den viele Faktoren einwirken; er wird allgemein mit dem Begriff "sozialer Wandel", oder – enger auf moralische Fragen bezogen – "Normenwandel" oder auch "Wertewandel" bezeichnet. Was ethische Bewertung von Medieninhalten nicht einfacher macht, ist der Umstand, dass die Medien (und speziell das Fernsehen aufgrund seiner Breitenwirksamkeit) in diesem sozialen und kulturellen Wandel selbst eine bestimmte Rolle spielen, selbst ein Faktor dieses Wandels sind.

Printausgabe tv diskurs: 5. Jg., 3/2001 (Ausgabe 17), S. 38-41

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