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GEWALT | ALTERSVERIFIKATION | KI | SOCIAL MEDIA
Jenni Zylka
MMA | „Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf“, heißt es beim englischen Philosophen Thomas Hobbes. Weil das so sei, schrieb der Mann im Jahr 1642, müssten selbst „die Guten bei der Verdorbenheit der Schlechten ihres Schutzes wegen die kriegerischen Tugenden, die Gewalt und die List, d. h. die Raubsucht der wilden Tiere, zu Hilfe nehmen.“ Mit anderen Worten: Wenn es ernst wird, wendet der Mensch Gewalt an. Man schlägt zu.

Gewalt + Medien | Das Gewaltniveau und die Gewaltakzeptanz in der Gesellschaft sind in den letzten Jahren gestiegen, konstatiert Prof. i. R. Dr. Jürgen Grimm. Welche Rolle dabei die Medieninhalte spielen und inwiefern ihre Wirkungen sich verändert haben, hat mediendiskurs mit ihm besprochen.

Jugend + Gewalt | Immer häufiger geraten junge Menschen durch Gewalttaten in die Schlagzeilen. Während die Wirkung von Computerspielen als Ursache heute kaum noch Bestand hat, rücken soziale, gesellschaftliche und politische Einflussfaktoren stärker in den Fokus.

Karin Heisecke ist Expertin für Geschlechtergerechtigkeit und berät Regierungen zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. mediendiskurs sprach mit ihr über die Rolle der Medien, die Dynamik geschlechtsspezifischer Gewalt und über Wege, sie zu beenden.

Dieser Beitrag setzt an der Erkenntnis an, dass Fach- und gesellschaftliche Debatten zu sexualisierter Gewalt diverse Sexualitätsmythen enthalten. Es wird untersucht, wie diese Mythen in den Sichtweisen junger Menschen auf Gewalt und Sexualität diskursiviert werden.

Das FSF-Kuratorium befasste sich 2023 mit Darstellungen sexualisierter Gewalt in den Medien. Ziel war ein interdisziplinärer Überblick zu aktuellen Darstellungsformen, möglichen Wirkungen und Risiken für Kinder sowie Betroffene. Es wurden Forschungsstände, Prüfpraxis und Empfehlungen für gute Anbieterpraktiken diskutiert.

Gewalt in und durch digitale Medien – beispielsweise bildbasiert auf Pornoplattformen – ist ein Phänomen, das mit der stetigen Weiterentwicklung von Technologien ubiquitärer Bestandteil des Internets geworden ist und zu schwerwiegenden Folgen bei Betroffenen führen kann. Onlineplattformen sowie Polizei und Justiz tragen Verantwortung hinsichtlich der Prävention und Bekämpfung der Fälle, weisen jedoch Diskrepanzen in theoretisch vorgesehenen und tatsächlich umgesetzten Maßnahmen auf.

Verbale Gewalt stellt im Netz ein großes Problem dar. Dr. Konstanze Marx, Professorin und Inhaberin des Lehrstuhls für Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Greifswald, forscht zu Kommunikation und Sprache in sozialen Medien. tv diskurs tauschte sich mit ihr über Cybermobbing und Filtersoftware aus – aber auch darüber, wie Sprache unser Denken und Empfinden prägt.

Auch die sexuelle Entwicklung Heranwachsender steht unter digitalen Vorzeichen. Denn so, wie das Soziale in das Netz gewandert ist, wird auch das Sexuelle zunehmend dort verhandelt. Die Rede ist längst nicht mehr nur von verfrühten Zugängen zu Internetpornografie und einem individualisierten erotischen (Bild-)Austausch. Es ist leider auch eine Zunahme digitaler sexueller Gewalterfahrungen junger Menschen zu konstatieren.
Manuel Bolz, Christine Künzel (Hrsg.): Rape and Revenge. Rache-Kulturen und sexualisierte Gewalt in intermedialer Perspektive
Jan Husemann: Die Problematisierung von Gewalt in Computerspielen. Zur Geschichte einer Themenkarriere
Frederic Vobbe, Katharina Kärgel: Sexualisierte Gewalt und digitale Medien.Reflexive Handlungsempfehlungen für die Fachpraxis
Stefan Kanis, Steffen Zdun, Daniela Krause, Wilhelm Heitmeye: Jugendliche: Realitätskontrolle und Gewalt. Soziale Desintegration und Imbalance von Kontrolle
Jutta Ecarius, Johannes Bilstein (Hrsg.): Gewalt – Vernunft – Angst. Interdisziplinäre Zugänge und theoretische Annäherungen
Astrid Zipfel: Wirkungstheorien der Medien-und-Gewalt-Forschung
Gespräch mit Jürgen Grimm
Fernsehgewalt | Dr. Jürgen Grimm forscht seit 30 Jahren zu Fernsehgewalt. mediendiskurs sprach mit ihm über die Entwicklung der Bewertungspraxis und aktuelle Herausforderungen für die Einschätzung von Wirkungsrisiken durch politischen Extremismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit.
Die sozialen Medien machen es möglich, auch die brutalsten kriegerischen Auseinandersetzungen oder Terrorakte in Form von Videos und Bildern einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Doch was bezweckt zum Beispiel die Hamas im aktuellen Nahostkonflikt damit, ihre Truppen als Kindermörder oder Vergewaltiger darzustellen, und was können solche Videos letztlich anrichten?
Thomas Hestermann
Eine Langzeitstudie zur TV-Berichterstattung zeigt: Die Zahl der Berichte über Gewaltkriminalität hat ein Allzeithoch erreicht. Im Blick sind dabei vor allem ausländische Tatverdächtige – besonders, wenn es um Messerdelikte geht.
Benjamin Lück
Digitale Gewalt ist nicht nur belastend für die betroffene Person – sie ist auch eine Gefahr für unsere Demokratie. Nur wenn Menschen sich im digitalen Raum ohne Angst vor Gewalterfahrungen bewegen und ihre Meinung frei äußern können, kann Demokratie auch im Netz gelebt werden. Die Gesellschaft für Freiheitsrechte e. V. (GFF) hat mit der Alfred Landecker Foundation die Marie-Munk-Initiative ins Leben gerufen, um Grundrechte im digitalen Raum zu verteidigen.
Gespräch mit Birgit Mühl
Was bringt ethisch stabile, intelligente junge Menschen dazu, sich genüsslich den Überlebenskampf zwischen Zombies und dem Rest der Menschheit anzuschauen? Birgit Mühl, Absolventin am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien, hat im Rahmen ihrer Masterarbeit hierzu eine wissenschaftliche Wirkungsstudie durchgeführt. mediendiskurs sprach mit ihr.
Gespräch mit Marcus Stiglegger
Dystopien zeigen, was nie passieren darf, und fordern so zu einer moralischen Auseinandersetzung auf. In der Prüfpraxis stellt sich die Frage, wie Gewaltszenen unter Berücksichtigung des jugendaffinen Charakters dieser Formate zu bewerten sind. mediendiskurs sprach mit dem Film- und Kulturwissenschaftler Dr. Marcus Stiglegger über eine veränderte Gewaltästhetik und monströse Körperzerstörungen als Metaphern der Pubertät.
Jörg-Uwe Nieland, Ludgera Vogt
Der Beitrag bezieht die Frage nach dem Zeigbaren und damit verbunden nach den ethischen Normen der visuellen Kommunikation auf den Sport. Dabei werden auch die medienpolitischen Diskussionen um die Überwachung dieser Normen herangezogen. Den konkreten Gegenstand bilden YouTube-Videos zur Kampfsportart Ultimate Fighting. Untersucht werden anhand ausgewählter Beispiele die Ästhetisierung und Kommentierung von Gewalt im Ultimate Fighting. Abschließend wird diskutiert, welche Konsequenzen sich für Medienethik und ‑aufsicht ergeben
Werner C. Barg
Inhalt wie Machart des Kriegsfilms Dunkirk von Kultregisseur Christopher Nolan geben Anlass, eines der umfassendsten Projekte der Filmgeschichte neu zu beleuchten: die kritische Auseinandersetzung ambitionierter Filmregisseure mit den Aspekten und Darstellungsformen menschlicher Gewalt. Dabei wird klar, Nolan eifert einem der ganz Großen der Filmgeschichte nach: Stanley Kubrick. Auch er bearbeitete dieses Thema in seinen Filmen. Der Beitrag beleuchtet die Darstellung menschlicher Gewalt bei Kubrick und Nolan vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels.
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