Die Utopie ist da

Wie umgehen mit künstlicher Intelligenz?

Über bahnbrechende Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) wird seit Längerem berichtet. Anwendungen wie Chatbots in der Kund:innenbetreuung oder Empfehlungssysteme auf Streamingplattformen gehören inzwischen zum Alltag und sind uns vertraut. Klar ist: Das ist erst der Anfang. Bald wird KI in den verschiedensten Bereichen unseres Lebens dazugehören. Sie wird auch die Art, wie wir Medien nutzen, verändern: von der Übersetzung fremdsprachiger Texte innerhalb von Sekunden und der Beantwortung komplexerer Fragestellungen mittels Chatbot über automatisierte „journalistische“ Berichterstattung bis hin zu der Erstellung von Deepfake-Videos. Anwendungen, die vor Kurzem noch in aufwendigen Laborszenarien und Großrechnern erprobt wurden, lassen sich nun an jedem handelsüblichen digitalen Endgerät realisieren.

Was bedeuten diese Entwicklungen für die Mediennutzung, den Wissenserwerb und die (Medien‑) Bildung? Wie wird der Einsatz von textgenerierender KI in Universitäten und Schulen das Lehren, Lernen und nicht zuletzt die Vermittlung von Medienkompetenzen verändern? Wie gehen wir ganz allgemein mit ethischen und gesellschaftlichen Fragestellungen um, beispielsweise mit dem Schutz von Privatheit, Transparenz und Fairness? Braucht es hier eine regulatorische Begleitung? Werden Expert:innen, wie Pädagog:innen und Journalist:innen, die erweiterten kreativen Freiräume sinnvoll nutzen können oder eher damit beschäftigt sein, KI-generierte Texte zu identifizieren, nachzurecherchieren und einzuordnen? Und nicht zuletzt: Welche Weichenstellungen sind notwendig, damit am Ende die Chancen für ein kollaboratives Miteinander von Mensch und KI überwiegen – und nicht die Risiken?

 

Printausgabe mediendiskurs: 27. Jg., 3/2023 (Ausgabe 105), S. 10-11

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