Familiäre und außerschulische Medienbildung im digitalen Alltag

Ein Handbuch

Gudrun Marci-Boehncke, Matthias Rath

München 2023: kopaed
Rezensent/-in: Sabine Sonnenschein

Buchbesprechung

Printausgabe mediendiskurs: 28. Jg., 3/2024 (Ausgabe 109), S. 80

Vollständiger Beitrag als:

Medienbildung im digitalen Alltag

Wie kann ich die Beziehung zu meinem Kind gestalten? Schaden Handy, Spielkonsole und Internet dem Kind? Wie erziehe ich überhaupt? Zentrale Fragestellungen wie diese dienen als Ausgangspunkt des empfehlenswerten Handbuches für pädagogische Fachkräfte und Eltern.

Gudrun Marci-Boehncke und Matthias Rath, die an ihren Hochschulen jeweils die Forschungsstelle Jugend – Medien – Bildung leiten, vermitteln niedrigschwellig, aber dennoch differenziert Hintergrundwissen mit Forschungsdaten und pädagogischen Überlegungen aus Wissenschaft und eigener pädagogischer Praxis.

Stete Selbstreflexion und Fortbildung sind für das Autorenteam Grundlagen für gelingende Medienerziehung. In sechs übersichtlich strukturierten Modulen unterstützen sie die Lernlust und Analysefähigkeit der Leser:innen, den Medienalltag der Kinder zu verstehen, fordern sie aber auch heraus, ihre Meinung und Werthaltung zur Erziehungsrolle in der sich wandelnden Medienlandschaft zu überdenken.

Alle Lerneinheiten sind gut lesbar und stellen Bezüge zur Praxis her. Sie bieten Literaturlisten und Merkkästen sowie Übungen oder Reflexionsfragen. Das Basismodul vermittelt Grundbegriffe und Grundtheorien zu Medien und konkreter Medienpraxis. Ein Modul zur Erziehungskompetenz nimmt Erziehungsziele und ‑stile – auch interkulturell – in den Blick. Zwei Module thematisieren die Bedeutung einer sicheren Bindung in unserer mediatisierten Gesellschaft und den Zusammenhang von Sprache und Medienbildung. Das Kapitel zum Umgang mit digitalen Medien stellt die Medienentwicklung mit Chancen und Risiken vor. Das letzte Modul behandelt die politische Dimension der Medienbildung und ihre Relevanz für die Demokratieerziehung.

Sabine Sonnenschein