Heinz Bonfadelli und die Wissenslücke

Alexander Grau

So unterschiedlich die verschiedenen theoretischen Ansätze der Medienwirkungsforschung des 20. Jahrhunderts waren: Einig war man sich, dass insbesondere die elektronischen Massenmedien Homogenisierungseffekte hinsichtlich der in der Gesellschaft zirkulierenden Einstellungen, Ansichten und Meinungen bewirken. Anknüpfend an Herta Herzogs Beobachtung, dass in den verschiedenen sozialen Milieus Medien in sehr unterschiedlicher Weise genutzt werden, wurde diese Überzeugung Anfang der 1970er-Jahre erschüttert. Die Theorie der Knowledge Gap ging in der Folge davon aus, dass sich die Informiertheit der Bevölkerung unter dem Einfluss der Massenmedien höchst unterschiedlich entwickelt. Im deutschsprachigen Raum war es vor allem der Schweizer Heinz Bonfadelli, der die Theorie der Wissenskluft kritisch weiterentwickelte.

Printausgabe tv diskurs: 17. Jg., 4/2013 (Ausgabe 66), S. 64-67

Vollständiger Beitrag als: