Peter Ohler,
Gerhild Nieding
Der Zusammenhang zwischen medialem Gewaltkonsum und realer Gewaltbereitschaft lässt sich nicht durch mechanische Formeln erklären. Nur bei Menschen mit individueller Gewaltbereitschaft und sozialer Gewalterfahrung besteht ein erhöhtes Wirkungsrisiko. Ein Zusammenhang zwischen überdurchschnittlicher Mediennutzung und schwachen Schullleistungen mag statistisch bestehen, er begründet aber keine kausale Beziehung. Für zunehmendes Schulversagen von Jungen kann deren Vorliebe für gewalthaltige Inhalte weniger als Ursache angesehen werden als eine gesellschaftlich bedingte Rollenunsicherheit.
(Beide Artikel als Download)
Printausgabe tv diskurs: 10. Jg., 2/2006 (Ausgabe 36), S. 48-51