Sie haben noch keinen Führerschein, sie dürfen noch zu keiner Wahl gehen, im Urlaub können sie oft sogar gratis mit ihren Eltern ans Frühstücksbuffet treten. Aber als Medienproduzenten sind sie längst publizistisch tätig. Denn kaum sitzen Jugendliche vor ihrem Computer, scheinen alle Altersgrenzen zu fallen. Soziale Netzwerke üben gerade auf die jüngsten Nutzer die unwiderstehliche Faszination aus, dass sie sich hier endlich einmal ganz selbstverständlich selbstbestimmt bewegen dürfen, frei von den Fesseln der sonst im Alltag allgegenwärtigen Reglementierungen. So wird das Internet zum Global Playground. Man ist ganz unter sich – auch wenn alle Welt zuschauen kann. Guckt ja doch keiner hin, oder?
Printausgabe tv diskurs: 13. Jg., 3/2009 (Ausgabe 49), S. 42-45