Mikroformate
Interdisziplinäre Perspektiven auf aktuelle Phänomene in digitalen Medienkulturen
München 2021: kopaed
Rezensent/-in:
Judith Ackermann
Mikroformate
Der vorliegende Sammelband basiert auf der gleichnamigen Tagung zu Mikroformaten an der Universität zu Köln aus dem Jahre 2019, geht jedoch deutlich über deren ursprünglichen Fokus hinaus und zielt auf eine interdisziplinäre Diskussion und Betrachtung seines Gegenstandes. Er vereint auf knapp 250 Seiten 18 Beiträge, die sortiert sind in die Schwerpunkte „Theoretische Perspektiven“, „Phänomenografische Studien“ und „Pädagogische Anwendungen“. Gemeinschaftlich zielen die Artikel darauf, aktuelle Mikroformate in digitalen Medien sowohl in Bezug auf ihre Spezifitäten als auch mit Blick auf Produktions-, Rezeptions- und Anwendungspraktiken zu erfassen. Dabei lassen sich die Formate nicht unabhängig von den Plattformen, auf denen sie erzeugt und distribuiert werden, betrachten, wie etwa Peter Moormann und Manuel Zahn in ihrem Beitrag argumentieren. Folglich tauchen im Tableau der Artikel eine Vielzahl kombiniert zugeschnittener Betrachtungen auf: so etwa zu dem Storyformat und den Boomerangs auf Instagram (Beiträge von Jan Grünwald und Lilli Rittiens), den musikkulturellen Effekten auf TikTok (Matthias Pasdzierny) oder der Medienästhetik von WhatsApp (Oliver Ruf). Dem Band gelingt es auf diese Weise, ein vielfältiges Potpourri verschiedener Mikroformate und ihrer Implikationen für Gesellschaft und Kultur zu präsentieren und eine Reihe interessanter Denkanstöße zu liefern, die gekonnt auf verbindende und abgrenzende Momente hinweisen und theoretische Kontextualisierungsoptionen eröffnen.
Prof. Dr. Judith Ackermann
