Sprache, Denken, Emotionen

Alexander Grau

Bis weit in das 20. Jahrhundert war in der abendländischen Tradition die Ansicht vorherrschend, dass Sprache und Denken identisch sind. In den letzten Jahrzehnten sind jedoch berechtigte Zweifel an dieser Auffassung aufgekommen. Viele Indizien weisen darauf hin, dass wir nicht sprachlich, sondern piktorial denken. Diese Einsicht in die Bildlichkeit kognitiver Vorgänge macht es zugleich notwendig und möglich, die strenge Trennung von Kognition und Emotion aufzugeben, die sich aus der Sprachfixierung seit der Antike ergeben hatte.

Printausgabe tv diskurs: 12. Jg., 3/2008 (Ausgabe 45), S. 16-21

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