Verbale Grenz- und Generationsüberschreitungen?

Thesen zum Verhältnis von Jugendsprache und Mediensprache

Eva Neuland

Im Folgenden werden einige Thesen zum Verhältnis von Jugendsprache und Mediensprache aus sprachwissenschaftlicher Perspektive zur Diskussion gestellt. Aus der Sicht von Medienvertretern steht Jugendsprache oft im Zentrum von Sprachkritik. Dabei bleibt zumeist unberücksichtigt, dass einerseits die Mediensprache einen wichtigen Einflussfaktor für die Bildung jugendlicher Sprachstile darstellt und dass andererseits Ausdrucksweisen Jugendlicher von den Medien für bestimmte Zwecke vereinnahmt und stilisiert werden. In den Medien wird oft das kritisiert, was zuvor selbst erzeugt wurde: eine medial konstruierte „Jugendsprache“. Im Rahmen des Prestigefaktors "Jugendlichkeit" überschreitet Jugendsprache als Medienphänomen Grenzen zwischen Generationen sowie individuellen Entwicklungsphasen.

Printausgabe tv diskurs: 12. Jg., 3/2008 (Ausgabe 45), S. 36-41

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