Alexander Grau
Die Medienwirkungstheorien der 1950er- und 1960er-Jahre gingen von einer bestenfalls indirekten Beeinflussung der Rezipienten durch die Massenmedien aus, teils weil Meinungen vor allem über direkte soziale Kontakte gebildet würden, teils weil die Medien bestenfalls dazu in der Lage seien, Themen vorzugeben, jedoch nicht deren Verarbeitung. Aus dem Blick geriet dabei, dass die Produkte der Medienindustrie als Ganzes langfristig das Denken und die Weltsicht der Mediennutzer beeinflussen könnten. Dies untersuchte, beeinflusst durch Theodor W. Adorno, erstmals der Kommunikationswissenschaftler George Gerbner.
Printausgabe tv diskurs: 17. Jg., 1/2013 (Ausgabe 63), S. 66-69