Warum es bestimmte Drehbuchideen hierzulande grundsätzlich schwer haben
Tilmann P. Gangloff
Tilmann P. Gangloff ist freiberuflicher Medienfachjournalist.
ARD und ZDF wagen sich regelmäßig an brisante Stoffe, selbst wenn sie ahnen, dass sie im besten Fall gute Kritiken, aber keine guten Zuschauerzahlen bekommen werden; bestes Beispiel ist die im Frühjahr 2016 ausgestrahlte „NSU“-Trilogie Mitten in Deutschland. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Drehbücher keine Aussicht auf Verfilmung haben, obwohl der Reiz ihrer Sujets offensichtlich ist. Die meisten namhaften Autoren und Produzenten haben solche Herzensprojekte, an denen sie sich mitunter jahrelang die Zähne ausgebissen haben. Die Gründe für das Scheitern sind vielfältig, aber ein Detail taucht immer wieder auf: die Angst der Redakteure.
Printausgabe tv diskurs: 20. Jg., 3/2016 (Ausgabe 77), S. 102-107