Identität bezeichnet die Selbstdeutung einer Person, die sich im Zuge der produktiven Verarbeitung sozialer und kultureller Erwartungen an das Individuum bildet. Waren diese Erwartungen und Vorgaben in traditionalen Gesellschaften noch relativ klar und übersichtlich, müssen Menschen im Zeitalter der beschleunigten, globalisierten Moderne unterschiedliche Lebenswelten miteinander koordinieren und Ambivalenzen aushalten. Vor diesem Hintergrund erlangen in modernen Gesellschaften individuelle Bildungserfahrungen eine besondere Bedeutung, da sie die Entwicklung einer kohärenten, selbstbestimmten Identität ermöglichen. Der vorliegende Beitrag versucht, diese identitätsstiftenden Potenziale von Bildung auszuloten.
Printausgabe tv diskurs: 18. Jg., 1/2014 (Ausgabe 67), S. 42-45