Dieter Wiedemann,
Lothar Mikos,
Joachim von Gottberg
In den Kinderzimmern stapeln sich Kinderbücher, CDs, Hör- und Videokassetten, ganz zu schweigen von den technischen Geräten, mit denen die Kinder diese Wunderwelt der Töne und Bilder zum Leben erwecken können, In der Informationsgesellschaft leben auch die Kinder in einer Konsum- und Medienwelt – sehr zum Unwillen von Eltern und Pädagogen.
Wenn Medien allgegenwärtig und auch für Kinder allseitig verfügbar sind, machen dann spezielle Kindermedien noch Sinn? Wie steht es um das Kinderfernsehen und den Kinderfilm? Die 34 Autoren dieses Buches geben unterschiedliche Antworten. Einig sind sie darin: Kinderfernsehen und Kinderfilme muss es geben. Aber bitte nicht so, wie wir es aus den öffentlich-rechtlichen Fernsehprogrammen und dem Kinderkanal kennen, sagen die einen und plädieren für eine mehr am Leben orientierte Erzählform. Bitte weiter so, sagen die anderen, denn was für uns gut war, kann für unsere Kinder nicht schlecht sein.
Die Autoren weisen Wege aus diesem Dilemma, indem sie als Programmmacher von ihren Erfahrungen berichten oder als Medienpädagogen und –wissenschaftler einklagen, die Bedürfnisse der Kinder ernst zu nehmen. Sie versuchen Antworten auf die Frage zu geben, was denn Kindheit unter den Bedingungen der Mediengesellschaft überhaupt ist: Ein Schonraum, aufrechterhalten durch den Jugendschutz, oder ein Erfahrungs- und Erlebnisraum, der pädagogisch mit dem Erziehungsziel Medienkompetenz begleitet werden muss?
Das Buch bietet nicht nur Hilfestellung im Umgang mit dem Medienkonsum der Kinder, sondern es liefert auch sachliche Argumente für die notwendige Diskussion über den Sinn und Zweck von Kindermedien, in der die Kinder ernst genommen werden.