Mobile Internetnutzung nimmt rasant zu

Die rasche technische Verbesserung des Smartphones sowie die optimierten und schnelleren mobilen Netze wie 5G, die regelmäßiges Surfen im Netz fast überall mit erschwinglichen Datenflatrates ermöglichen, haben zu einem Boom in der Internetnutzung geführt: Sie hat sich seit 2019 deutlich erhöht. Verbrachten damals die Nutzer*innen durchschnittlich 50 Stunden pro Woche im Netz, so sind es jetzt bereits 65 Stunden – wobei es regionale Unterschiede gibt. Zu diesem Ergebnis kommt die Digitalstudie 2022, die im Auftrag der Postbank zum achten Mal in Folge durchgeführt wurde und dafür 3.050 Deutsche zu ihrer Internetnutzung befragt hat.

Die jüngere Generation (unter 40 Jahren), die sogenannten Digital Natives, ist mit Spitzenwerten von 86 Stunden in der Woche (täglich rund 12 Stunden) so gut wie immer online. Sie ist mit dem Internet aufgewachsen, und die Nutzung von Smartphone-Apps beispielsweise für Bankgeschäfte, Navigation oder das Buchen von Tickets ist für sie eine Selbstverständlichkeit.

Während die Bedeutung des Smartphones altersübergreifend steigt, nimmt die Nutzung stationärer Rechner weiter ab: 84 % der Befragten sind regelmäßig mit dem Smartphone online, aber nur 52 % nutzen den stationären Rechner, um ins Internet zu gelangen.

Die zunehmende Dominanz des Smartphones wirkt sich auch auf Onlinemarketing aus: Der vorrangig mobile Zugang zu Websites hat zur Folge, dass Unternehmen ihre Onlineauftritte optisch an den kleineren Bildschirm des Smartphones anpassen müssen, denn mobiles Surfen stellt andere Ansprüche, was die Lesbarkeit und die interaktiven Elemente angeht.

Interessant im Hinblick auf die weiter gestiegene Internetnutzung ist ein Blick auf die Vergleichsstudie der Postbank aus dem Jahr 2021. Sie ist überschrieben mit: „Digital Detox als neuer Trend?“ Da schien es, als würden vor allem die jungen Nutzer*innen ihre ständige Onlinepräsenz als Belastung wahrnehmen. In der Digitalstudie 2021 fand die Postbank heraus, dass insbesondere die jungen Bundesbürger*innen einen Digital Detox planen und weniger Zeit am Handy oder auf Social Media verbringen wollen. 30 % der unter 40-Jährigen gaben zu dem Zeitpunkt an, ihre Onlinezeit einschränken zu wollen, bei den über 40-Jährigen sahen dagegen nur 6 % die Dauer ihrer Internetnutzung als Problem. Die Studie gab sogar einige Tipps, wie die Reduzierung der Online-Zeit gelingen kann. Viel genutzt hat das offensichtlich nicht.
 

Quellen:

Postbank: Digitalstudie 2022 – Die digitalen Deutschen. Abrufbar unter: www.postbank.de

Postbank: Digitalstudie 2021 – Digital Detox als neuer Trend?. Abrufbar unter: www.postbank.de