Alexander Geimer,
Sandra Walter,
Achim Hackenberg
Der Beitrag beruht auf einer Evaluation der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM), die von den Arbeitsbereichen Qualitative Bildungsforschung und Philosophie der Erziehung der FU Berlin im Laufe des Jahres 2007 durchgeführt wurde. Ziel der Evaluationstätigkeit war die Suche nach Optimierungspotenzial des vergleichsweise jungen Prüfverfahrens der FSM, dies insbesondere hinsichtlich interaktioneller und organisationeller Kontextbedingungen des Prüfgeschehens. Es konnte anhand der Analyse (mittels der Dokumentarischen Methode) von fünf Gruppendiskussionen mit 14 Prüferinnen und Prüfern gezeigt werden, dass vor allem der Einfluss (berufsbiografisch erworbenen) impliziten Wissens auf die Fallkonstitution und das Fallverstehen im Prüfverfahren von erheblicher und teils problematischer Bedeutung ist. Die
soziale Standortgebundenheit der Prüferinnen und Prüfer ist daher weitergehend zu berücksichtigen, als dies bisher der Fall ist – was mit aller Wahrscheinlichkeit und anderen empirischen Ergebnissen zufolge nicht nur für das Prüfgeschehen bei der FSM, sondern auch bei anderen Einrichtungen der freiwilligen Selbstkontrolle gilt.
Printausgabe tv diskurs: 12. Jg., 3/2008 (Ausgabe 45), S. 78-83