Elizabeth Prommer,
Joachim von Gottberg
In der öffentlichen Diskussion wird häufig ein allgemeiner Werteverfall beklagt, der mit medialen Entwicklungen in Zusammenhang gebracht wird. Grenzüberschreitungen, die Auflösung der klassischen Familie, die zunehmende Gewaltbereitschaft junger Menschen, Egoismus, Hedonismus und Konsum werden als Indikatoren dafür genannt. Die Kirche als Ursprung und Hüter der Moral des Abendlandes verliert an Bedeutung, die Medien liefern bestenfalls normative Beliebigkeit, schlimmstenfalls gar brutale Gewalt und sexuelle Anarchie als Modell, so die Kritik.
Die klassischen Sozialisationsinstanzen haben durch Spielfilme, Daily Soaps, Talkshows und Dokumentationen gewaltige Konkurrenz bekommen. Über das Internet kann jeder noch so abstruse Ansichten und Ideologien verbreiten. Eine einheitliche Orientierung an Vorbildern geht im Mediendschungel verloren. Wie können sich angesichts dieser Beliebigkeit neue Wertvorstellungen entwickeln? Dieses Buch stellt die wichtigsten Theorien darüber zusammen, wie sich Ethik, Moral und Wertvorstellungen bilden, welche Funktion sie haben und wie sie sich in freiheitlichen, pluralistischen Demokratien etablieren können. Dabei wird vor allem die Rolle der Medien untersucht.
Dieser Titel ist in der Reihe Alltag, Medien und Kultur im UVK-Verlag erschienen.