Aktuelle Themen:
GEWALT  |  ALTERSVERIFIKATION  |  KI  |  SOCIAL MEDIA

 


„Der digitale Raum ist kein rechtsfreier Raum.“

Gespräch mit Gesa Gräfin von Schwerin

Medienbildung | Die Rechtsanwältin Gesa Gräfin von Schwerin klärt mit ihrem Präventionsprojekt  „Law4School“ bereits seit 2007 Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte über Rechte und Pflichten im digitalen Raum auf. Bis 2024 hat sie mit diesem Projekt ca. 300.000 Menschen erreicht. Im Gespräch mit mediendiskurs wird deutlich, dass das Thema „digitale Gewalt“ in der Bildungspolitik, insbesondere in der Lehramtsausbildung, bislang kaum berücksichtigt wird. Ihr Ansatz zeigt jedoch: Prävention und rechtliches Wissen befähigen junge Menschen, digitale Übergriffe zu erkennen, sich zu wehren und ihre Rechte aktiv geltend zu machen.

   

Ein Mädchen schaut auf ihr Smartphone.

Zwischen Teilhabe und Überforderung

Empirische Ergebnisse zum Umgang von Kindern mit problematischen Online-Inhalten

Birgit Guth, Susanne König-Beller

Mediennutzung | Gewaltdarstellungen, sexualisierte Inhalte, Mobbing und Hassrede treffen im Social Web zunehmend auf jüngere Internetnutzende. Meist bewegen sie sich dabei ohne Begleitung auf den Plattformen. Eine Befragung von 437 Kindern im Alter von 8 bis 15 Jahren zeigt, wie sie mit den Inhalten umgehen. Viele von ihnen fühlen sich auf das, was ihnen online begegnet, nur unzureichend vorbereitet.

Digitale Helfer statt Therapieplatz?

Joachim von Gottberg

KI + Gesundheit | Psychische Erkrankungen nehmen vor allem bei Jugendlichen rasant zu. Therapieplätze sind allerdings knapp. Für viele sind deshalb digitale Hilfsangebote ein Versuch, auch ohne ärztliche Hilfe psychische Krisen zu überwinden. Ergänzend bieten  zahlreiche mehr oder weniger qualifizierte Fachleute in den sozialen Netzwerken ihre Hilfe an. Das kann aber zum Problem werden.

   

7 Fragen an...

7 Fragen an Marc Jan Eumann

Dr. Marc Jan Eumann ist Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM). Seit vielen Jahren publiziert Marc Jan Eumann zu Aspekten der Medienregulierung, zur digitalen Gesellschaft und zur Zukunft des Journalismus. Der mediendiskurs-Redaktion hat er verraten, was er sich im TV immer wieder ansehen kann und wann er auf jeden Fall weiterzappt.

OKTAGON 78

Blut in der Donnerkuppel

Jenni Zylka

MMA | „Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf“, heißt es beim englischen Philosophen Thomas Hobbes. Weil das so sei, schrieb der Mann im Jahr 1642, müssten selbst „die Guten bei der Verdorbenheit der Schlechten ihres Schutzes wegen die kriegerischen Tugenden, die Gewalt und die List, d. h. die Raubsucht der wilden Tiere, zu Hilfe nehmen.“ (Hobbes 1918) Mit anderen Worten: Wenn es ernst wird, wendet der Mensch Gewalt an. Man schlägt zu.

Illustration von Blasen in verschiedenen Größen, die sich verformen.

Die Transformation von Film und Fernsehen in der Streaming-Ära

Lothar Mikos

Streaming | Auf einer internationalen Tagung in Bologna diskutierten über 100 Medienwissenschaftlerinnen und ‑wissenschaftler die tiefgreifenden Veränderungen von Film und Fernsehen im Zeitalter des Streamings. Im Mittelpunkt standen Plattformen wie Netflix, aber auch lokale Anbieter. Der Bericht gibt Einblick in aktuelle Trends und Forschungsperspektiven.

   

Iron Man

Dynamischer Modus

Der Actionfilm im genretheoretischen Diskurs

Marcus Stiglegger

Film | Der Actionfilm gilt als körperzentriertes Kino, in dem Konflikte spektakulär ausgetragen werden, und bewegt sich im Diskurs zwischen Kulturkritik, Theorie, Filmgeschichte und Politik. Aber ist der Actionfilm wirklich auch ein Genre?

Filmstill „Fritzi – eine Wendewundergeschichte“ (2019)

„Wir könnten noch viel stärker strahlen“

Tilmann P. Gangloff

Animation + Kinderfilm | Wer hierzulande Fiction und Animation für Kinder herstellt, muss einen langen Atem haben. Die Produktionsbranche hat ohnehin das Gefühl, dass ihr Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Leistung des Landes nicht ausreichend gewürdigt wird, aber Produktionen für die jüngste Zielgruppe werden auch bei der Förderung nicht angemessen unterstützt.

   

mediendiskurs 111, 1/2025

Geschichte erzählen

Von der Verantwortung gegenüber historischen Ereignissen

Medien spielen bei der Geschichtsvermittlung eine wichtige Rolle. Spielfilme, Dokumentationen, Podcasts, Social-Media-Kanäle, aber auch Games bieten Nutzer:innen vielfältige Möglichkeiten, sich Wissen über Ereignisse der Vergangenheit anzueignen. Nicht selten verwischen bei der Vermittlung von historischem Wissen allerdings die Grenzen zwischen Fakten und Fake News. Neben dem Vorstellen kreativer Erzählansätze, die bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für Geschichte wecken sollen, wird in diesem mediendiskurs-Schwerpunkt auch diskutiert, inwiefern Fehlinformationen und eine unkritische Auseinandersetzung mit historischen Fakten problematisch sein können, wenn sie historisches Lernen und kollektives Erinnern verzerren.

   

   

Eine Menschenmenge im Treppenhaus

„Empathie ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält“

Gespräch mit Jürgen Grimm

Medien + Gewalt | Das Gewaltniveau und die Gewaltakzeptanz in der Gesellschaft sind in den letzten Jahren gestiegen, konstatiert Prof. i. R. Dr. Jürgen Grimm. Welche Rolle dabei die Medieninhalte spielen und inwiefern ihre Wirkungen sich verändert haben, hat mediendiskurs mit ihm besprochen.

Das von KI generierte Bild zeigt Trump, wie er neben einer orangefarbenen Katze sitzt und aus einer Bowl isst.

Gefährdete Gewissheiten

Jeanette Hofmann

Desinformation | Desinformation ist kein neues Phänomen, doch im digitalen Zeitalter erhält sie neue Bedeutung. Jeanette Hofmann zeigt, warum das gängige Narrativ von verführten Wähler:innen zu kurz greift, welche Rolle populistische Politik und Polarisierung spielen und weshalb Desinformation weniger Täuschung als Ausdruck politischer Strategien ist.

   

Jugendlicher mit Kapuzenpulli steht im Dunklen an einer Wand

Wachsende Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen

Joachim von Gottberg

Jugend + Gewalt | Immer häufiger geraten junge Menschen durch Gewalttaten in die Schlagzeilen. Während die Wirkung von Computerspielen als Ursache heute kaum noch Bestand hat, rücken soziale, gesellschaftliche und politische Einflussfaktoren stärker in den Fokus. 

25 Jahre „Big Brother“

Lothar Mikos

Fernsehen | Der Reality-TV-Klassiker Big Brother markierte einen Wendepunkt in der globalen Fernsehgeschichte und etablierte zentrale Trends, die bis heute prägend sind. Der Beitrag zeichnet die wichtigsten Entwicklungen nach und zeigt auf, wie das Format Fernsehen, Zuschauerverhalten und die Wertschöpfungskette der Medien nachhaltig verändert hat.

Jugendschutzrelevante Szenen (Bild: © RTL)

Meerjungfrau, hilf!

Senta Krasser

KI im Jugendschutz | „Gefährlich: ja oder nein?“ Bei der Beantwortung dieser Frage setzen die Jugendschutzbeauftragten von RTL Deutschland auch auf Künstliche Intelligenz. Die Eigenentwicklung Merm:ai:d sichtet Videomaterial in erstaunlicher Präzision und Effizienz unter Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und ist Vorreiter auf dem deutschen Medienmarkt. Perfekt ist sie aber nicht.

 

   
 

Hände halten Spielcontroller

Gesund durch Games?

Jan Bojaryn

Games | Videospiele können stark machen. Müssen sie aber nicht. Wann ist die Nutzung von Games gesund? Wer das beantworten will, muss sich kritisch und differenziert mit einzelnen Spielen auseinandersetzen – aber auch mit den Spielenden und der Spielsituation.

Zwei Mädchen sitzen im Kinderzimmer

„Die Schutzmaßnahmen sind lächerlich.“

Gespräch mit Steffen Hallaschka

Cybergrooming | In der Sendung Angriff auf unsere Kinder – Der Feind im Chat (bei RTL+) zeigt Moderator Steffen Hallaschka mithilfe von sogenannten „Lockvögeln“, wie schnell Kinder im Netz Opfer von Cybergrooming werden können. Im Interview spricht er über Täterstrategien, die Rolle der Eltern und die unzureichenden Schutzmaßnahmen vieler Plattformen.

Altersverifikation
 

Jugendliche sitzen auf einer Bank. Sie schauen auf ihr Smartphone (Bild: Joao Viegas/Unsplash)

Die trügerische Sicherheit von Alterskontrollen im Netz

Sebastian Meineck

Jugendschutz im Internet | Alterskontrollen für alle lösen keine Probleme, sondern schaffen neue. Im Mittelpunkt vom Jugendmedienschutz sollte die Frage stehen, welche Informationsangebote den Bedürfnissen von Jugendlichen gerecht werden.

Tor im Zaun mit Blick aufs Meer

Virtuelle Schranken oder offene Scheunentore

Stephan Dreyer

Jugendschutz im Internet | Altersverifikation gilt zunehmend als Allheilmittel im Jugendmedienschutz – doch zivilgesellschaftliche und wissenschaftliche Stimmen zeigen: Die Umsetzung im Netz ist komplex. Ein Beitrag von Stephan Dreyer beleuchtet Chancen und Grenzen in fünf Thesen.

   

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